Bummelfotografie ist die neue Streetfotografie

Heute wird das Etikett Streetfotografie auf alles geklebt, was laufen kann.

Nach reiflicher Auseinandersetzung damit erscheint es mir sinnvoll, ein neues Wort zu benutzen.

Bummeln und Beobachten bis zum Foto nenne ich nun Bummelfotografie.

„Bummeln ist ein Verb mit zwei unterschiedlichen Bedeutungen: für ein nicht zielgerichtetes Gehen, Schlendern, Flanieren. abwertend im Sinne von langsam arbeiten oder trödeln, “ schreibt die wikipedia.

Da ist alles drin, was auch Strassenfotografie ausmacht und noch ein bißchen mehr.

Bei wortfuchs steht sogar folgendes: „Das Verb flanieren ist ein beschönigter Ausdruck für das Wort spazieren oder schlendern. Man kann ihn auch mit bummeln übersetzen. Das Wort ist Teil eines gehobenen Wortschatzes. Wer flaniert, der geht langsam und gemütlich, etwa durch einen Park oder eine Stadt, ohne Ziel und Zeitdruck.“

Ich finde den Satz „ich gehe bummeln und beobachten und fotografieren“ ziemlich konkret und entspannend. Das erweitert auch ungeheuer die Motive, weil es mehr als rein soziale Situationen sind.

Früher gab es auch das Wort rumstrollen. Das erinnert an das Englische to stroll – auf Englisch heißt bummeln strolling.

Und so bin ich ab sofort rumstrollend oder als Bummelant oder Bummler oder bummelnd unterwegs und beobachte – und fotografiere.

Zum Schluss noch eine Info. Dies ist  heute am 12.08.2023 der Beitrag mit der Nummer 888, ein schöner Hinweis aus der Zahlensymbolik.

In diesem Sinne!

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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